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Volkstanzkreis Rosenheim e.V. Bayern Vernetzt
 

17. Maxlrainer Morgentanzl

20.07.2022

Gut besuchtes Morgentanzl

Maxlrain zelebriert alten Brauch aus dem 19. Jahrhundert

Mangfallbote online vom 05.07.2022 11:11

 

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Bis gegen Mittag wurde beim Maxlrainer Morgentanzl eifrig das Tanzbein geschwungen.

© Hecht

Wenn es um 6 Uhr morgens heißt „Auf geht’s zum Auftanz“ und die Aichacher Bauernmmusi im Biergarten des Maxlrainer Bräustüberls zu ihren Instrumenten greift und diesen „Auftanz“ spielt, kann das nur bedeuten, dass das Maxlrainer Morgentanzl beginnt.

Maxlrain – Diese Veranstaltung, durchgeführt vom Kulturförderverein Maxlrain in Zusammenarbeit mit dem Volkstanzkreis Rosenheim, ist angelehnt an die Dienstbotenbälle des 19. Jahrhunderts. Damals hatten die Dienstboten nur Sonntagfrüh ein paar Stunden frei, die eigentlich dem Kirchgang vorbehalten waren. Da sie aber auch vom Stand her von anderen Tanzveranstaltungen ausgeschlossen waren, organisierten sie in aller Herrgottsfrüh ihren eigenen Tanz, von denen der „Kocherlball“ im Englischen Garten in München, wohl der Bekannteste ist. Als es die Dienstboten nicht mehr gab, verschwand auch der Ball, wurde jedoch 1989 wiederbelebt. In Maxlrain findet das Morgentanzl seit 2003 statt und machte nur in den beiden letzten Jahren pandemiebedingt Pause.

Circa 250 Tänzer aus dem Umland

Die Tanzlustigen schienen darauf gewartet zu haben, denn bereits geraume Zeit vor dem offiziellen Beginn bildeten sich lange Schlangen an der von Resi Englhart und Maria Bogensberger besetzten Eintrittskasse, die alle Hände voll zu tun hatten, die Tanzabzeichen an den Mann beziehungsweise an die Frau zu bringen. „Es werden wohl an die 250 Tänzer sein“, zeigten sich die Beiden zufrieden. Diese kamen nicht nur aus der Umgebung, sondern auch aus den angrenzenden Landkreisen Ebersberg, Miesbach, Traunstein und München.

Bis gegen Mittag erklangen Polka, Zwiefacher, Landler und Münchner Francaise, dazu wurde fleißig das Tanzbein geschwungen. Neben den „Stammgästen“ kamen auch wieder viele „Neulinge“ nach Maxlrain. Wem die einzelnen Tanzfiguren noch nicht so geläufig waren, der konnte sich diese von den Paaren des Volkstanzkreises zeigen lassen. Nicht nur der große Tanzboden diente dabei als Schauplatz, nach Art der Polonaise ging es auch mal durch den kompletten Biergarten.

Wie die früheren Dienstboten hatten sich viele Besucher ihr Frühstück selbst mitgebracht und verzehrten dieses an stilvoll dekorierten Tischen. Wer sich nichts mitgebracht hatte, musste nicht darben, sondern konnte sich an den Ständen im Biergarten mit Schmalzgebäck, Weißwürsten, Bier und alkoholfreien Getränken versorgen. Tanzmeister Herbert Bogensberger zog ein positives Fazit. „Schön, dass so viele Leute da waren, wir freuen uns schon aufs nächste Jahr“, gab er einen hoffnungsvollen Ausblick und war überzeugt, dass sich dann wieder viele Tanzpaare zum Maxlrainer Morgentanzl einfinden werden.

 

 

 

 

 

Bild zur Meldung: 17. Maxlrainer Morgentanzl