Lichtmeßtanzl beim Kistlerwirt
Comeback nach 30 Jahren
Frasdorfer Tanzlmusi begeisterte beim Lichtmeßtanzl des Rosenheimer Volkstanzkreises
Der Lichtmeßvolkstanz des Rosenheimer Volkstanzkreises und die Rosenheimer Tanzlmusi gehörten über viele Jahre untrennbar zusammen, bis sich Hans Wagner und seine Musikanten voriges Jahr in den „Musikanten-Austrag“ verabschiedeten. Deshalb suchte der Verein eine neue Musik und wurde bei alten Bekannten fündig: die Frasdorfer Tanzlmusi hat schon oft für den Volkstanzkreis und die Besucher seiner Volkstanzveranstaltungen aufgespielt, auch bei den „Großen Volkstänzen“, die der Verein in den 1980er Jahren im heutigen Ku’Ko ausgerichtet hat. So kam es nach rund 30 Jahren vor vollem Haus zu einem erfolgreichen „Comeback“ der etwas verjüngten Frasdorfer Tanzlmusi beim Rosenheimer Volkstanzkreis.
Kaum, dass sich die Paare beim Auftanz und der ersten Tanzrunde aufgewärmt hatten, baten sie schon mit viel Beifall um die erste Zugabe – ein Wunsch, den ihnen die Musikanten gern erfüllten. Die Frasdorfer Tanzlmusi spielte fleißig auf und sorgte dafür, dass niemand lange sitzen bleiben wollte. Landler, Polkas und Boarische bildeten zusammen mit den traditionellen Chiemgauer Figurentänzen abwechslungsreiche Tanzrunden, in denen für jeden etwas dabei war. Weil die einzelnen Tänze vom Tanzlführer Herbert Bogensberger jeweils kurz vorgezeigt wurden, war bei allen Besuchern für ein unbeschwertes Tanzvergnügen gesorgt und so war der Tanzboden immer gut besucht.
Nicht fehlen durfte der figurenreichste der im Chiemgau überlieferten Volkstänze, die Münchner Française. Etwas anspruchsvoller sind die fünf Touren mit ihrem Grüßen, Platzwechseln und unterschiedlichen Paareinteilungen schon, aber auch hier gab es Hilfestellung durch den Tanzlführer. Daher waren sich am Ende jeder Tour alle Paare einig, es wieder „Ausgezeichnet!“ gemacht zu haben.
Heiß begehrt waren wieder die Eintrittszeichen, die Vroni und Hans-Dieter Haberlander, zwei handwerklich begabte Vereinsmitglieder, immer passend zum Thema des jeweiligen Volkstanzabends angefertigen. Die schönsten befestigen die Tänzerinnen wie Jagdtrophäen an ihrem Körberl, das beim Trachteng’wand die Handtasche ersetzt, und manche Tänzerin hat es schon auf eine beachtliche Sammlung gebracht.
Viel zu schnell war der Abend vergangen, als nach Mitternacht der Aufruf zur Schlusstour kam, bei der Schlussrunde die Musikanten noch einmal alle Register ihres Könnens zogen. Gern hätten sich die Volkstanzfreunde noch manche Runde aufspielen lassen – bis zum Faschingsdienstag ist es nicht mehr lange hin und dann ist der Tanzboden auch schon wieder bis Ostern gesperrt. Aber es gibt heuer noch mehr Möglichkeiten, auf einen Volkstanz zu gehen, bei dem der Rosenheimer Volkstanzkreis gute Musikanten aufspielen lassen wird: nach den traditionellen Tanzzeiten über’s Jahr verteilt stehen weitere drei Volkstanzabende beim Kistlerwirt in Bad Feilnbach am Programm und schon zum 16. Mal das Maxlrainer Morgentanzl, das der Volkstanzkreis zusammen mit dem Kulturförderverein Mangfalltal ausrichtet. Für diesen Tanz heißt es allerdings früh aufstehen, denn schon um 6 Uhr früh wird Herbert Bogensberger das Kommando „Auf geht’s zum Auftanz!“ geben.
08.02.2019
Bild zur Meldung: Lichtmeßtanzl beim Kistlerwirt